Wie du Angst zu deinem Freund machst | Folge 19
Hinter deiner größten Angst liegt oft dein größtes Potenzial!
Egal ob vor Spinnen, Höhe, Wasser, Schmerz, engen Räumen sowie das Sprechen vor einer großen Gruppe, das voll und ganz Einlassen auf einen anderen Menschen, das Eingestehen und Lieben deiner eigenen Person – Ängste sind überall und jeder von uns kennt sie. Oft scheint es, als würde uns die Angst daran hindern wollen, zu wachsen, erfolgreich zu sein und unser Leben glücklich zu führen.
Ist Angst immer schlecht?
Eigentlich meint es die Angst aber nur gut mit uns. Die Angst lässt uns ein Gefühl der Beklemmung, Bedrückung, Nervosität, Panik, Enge, Hilflosigkeit oder anderen unangenehmen Emotionen zukommen, sobald sie eine Gefahr für uns spürt. Das heißt: Die Angst will uns beschützen und warnt uns mit emotionalen und körperlichen Signalen vor Risiken, Fehlern und gefährlichen Situationen. Und das ist eigentlich ziemlich zuvorkommend, oder?
Angst als persönlicher Bodyguard
Die Angst will uns stets sicher und behütet wissen. Wahrscheinlich hat sie uns sogar schon einige Male das Leben gerettet. Denn ohne Angst würden wir einfach ohne zu schauen auf die Straße laufen, von hohen Mauern springen, ohne Sicherheitsgurt Autofahren etc. Die Angst fordert uns auf, unser Verhalten zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu wählen. Auch wenn sie manchmal etwas übervorsichtig ist, sollten wir dankbar sein, dass sie so gut auf uns Acht gibt!
Angst dein Personal-Trainer
Angstgefühle helfen uns außerdem zu mehr Motivation und Leistung. Wie bei einem Personal-Training sind die Übungen an sich anstrengend und eher nicht so angenehm. Doch der Trainer pusht uns solange, bis wir über unsere eigenen Grenzen hinauswachsen und unsere Ziele erreichen. Das ist ein ganz fantastisches Gefühl und erfüllt uns mit Stolz! Angst lässt uns wachsam und fokussiert werden und versorgt uns mit dem nötigen Adrenalinkick, unsere Ziele zu erreichen.
Die Angst, unser Freund
Stell dir mal vor, wir würden unseren Blick auf die Angst wandeln. Was würde passieren, wenn wir die Angst ab sofort als Freund sehen? Wenn wir aufhören, gegen sie anzukämpfen, sondern sie an die Hand nehmen und uns die vermeintlich gefährliche Situation gemeinsam anschauen? Stell dir vor, wir nutzen die Angst für uns! Das wäre eine richtig geniale Sache, denn oft steckt hinter unserer Angst unser größtes Potenzial!
Wie kann ich Angst für mich nutzen?
Erst einmal sollten wir uns ganz objektiv anschauen, ob die Angst wirklich berechtigt ist oder ob sie uns und unserem Wachstum eher schadet. Was ist zum Beispiel das Schlimmste was passieren kann, wenn wir uns der Angst stellen und im nächsten Meeting vor den Arbeitskollegen die eigene Meinung sagen oder unsere Ideen präsentieren?
Vermutlich haben wir bei diesem Beispiel einfach Angst vor Ablehnung. Angst, dass man uns nicht zuhört oder unsere Ideen lächerlich findet. Natürlich sind das keine schönen Erfahrungen aber ist das wirklich lebensbedrohlich? Was, wenn wir unsere Angst überwinden und die Ideen präsentieren? Was wäre das Beste was passieren könnte?
Haben wir für uns herausgefunden und entschieden, dass wir uns dieser Angst nicht länger unterwerfen wollen, können wir mit ein paar Tricks diese Angst wandeln und für uns nutzen:
- Stelle dich deiner Angst
- Akzeptiere deine Angst
- Verändere deine Gedanken bzgl. deiner Angst
- Entspanne dich
1. Stelle dich deiner Angst:
Wenn wir Angst spüren, dann tendieren wir oft dazu, die angstauslösende Situation zu vermeiden. Wir melden uns dann am Tag des Meetings krank oder gehen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr vors Haus. Wir verspüren dann zwar kurzzeitig eine Erleichterung, doch sobald wir uns wieder in solch einer Situation befinden, verspüren wir diese Angst verstärkt. Stellen wir uns dieser Angst aber, wird die Angst geschwächt – mit jedem Mal.
2. Akzeptiere deine Angst:
Wenn wir anfangen die Angst zu akzeptieren und als Freund zu betrachten, können wir das Nachlassen der Angst beschleunigen. Hier hilft zum Beispiel das Sprechen mit der Angst. Auch wenn das erst einmal etwas befremdlich klingt, hilft es: „Hey liebe Angst. Danke, dass du da bist. Ich weiß, du willst nur das Beste für mich, aber ich möchte diese Erfahrung für mich machen, da ich über mich hinauswachsen möchte“.
3. Veränder deine Gedanken bzgl. deiner Angst:
Jede Situation hat eine positive und eine negative Seite. Haben wir Angst, fokussieren wir uns auf die negativen Aspekte. Analysiere deine Angst vor einer bestimmten Situation und schreibe deine Gefühle dazu auf. Nun versuche, diese Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Hast du beispielsweise Angst vor Ablehnung oder dem Belächeln deiner Ideen, könnte es genauso gut sein, dass du für deine Ideen Bewunderung, Anerkennung und Respekt erlangst.
4. Entspanne dich
Um Angst vor allem in Akut-Situationen zu reduzieren, hilft es, wenn wir uns entspannen. Dazu zählen beispielsweise Atemübungen, Meditation, Muskel-Entspannungsübungen, den Körper abschütteln, Stretch- Dehnübungen, Massagen etc.
Es geht also in erster Linie nicht darum, die Angst von uns wegzustoßen und keine Angst mehr zu fühlen. Sondern es geht vielmehr darum, die Angst anzunehmen und trotz ihr loszugehen. So wachsen wir über uns selbst hinaus und entfalten unser Potenzial!
Bis bald und alles Liebe
Deine Michaela
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