Um Kontakt mit unserem inneren Kind zu kommen, ist es am Besten alles niederzuschreiben oder zu zeichnen. Es ist völlig unwichtig, ob du gut zeichnen oder schreiben kannst – wichtig ist, dass du es einfach tust. Am einfachsten ist es, wenn du dir eine feste Zeit innerhalb deines Tagesablaufes als festen Termin mit dir fest einplanst. 

Um den Zugang zu finden, solltest du den Kontakt einfach regelmäßig üben – üben bedeutet, dass du dich darauf einlässt, dass etwas in dir sich zeigen will, um Anteile deiner Persönlichkeit zu verstehen und zu integrieren. Das braucht Zeit, Aufmerksamkeit und Regelmäßigkeit. Du begibst dich auf die Reise zu deinen Gefühlen. Deinen wahren Gefühlen – diese können blockiert, verdrängt, ängstlich, traurig, trotzig oder wütend sein. Du solltest ihnen sehr behutsam nachspüren und die Bilder und Informationen die du bekommst, niederschreiben. 

Dein inneres Kind braucht Zeit um Vertrauen zu fassen, zu lange hat es sich einsam und verlassen gefühlt. Dieses Vertrauen lässt sich durch ständige Beschäftigung mit ihm aufbauen. 

 

Wann wäre also die beste Zeit für dich, dich mit deinem inneren Kind zu beschäftigen? Können es zu Beginn 15 Minuten am Abend oder zum Tagesanfang sein? 

In Kontakt kommen durch schreiben:

Schreiben gehört zu den wirkungsvollsten Möglichkeiten, um sich etwas bewusst zu machen. So ist es auch eine wunderbare Methode um mit unserem inneren Kind in Kontakt zu treten. Du kannst einen Dialog entwickeln indem du die Antworten des erwachsenen mit der rechten Hand schreibst und die Antworten des Kindes mit der linken Hand schreibst. (Linkshänder natürlich umgekehrt) . Wenn du noch nicht so ganz darin geübt bist einen Dialog zu schreiben, dann kannst du einen Brief an dein inneres Kind schreiben. Und dein Kind kann dir in Briefform antworten. Sei nicht überrascht, wenn es ein bisschen dauert, bis es sich zeugen mag. Immerhin hast du ihm ja mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte nicht zugehört…

 

In Kontakt kommen durch zeichnen:

Kinder lieben es zu malen und zu zeichnen! Glücklicherweise ist es ihnen völlig egal wie es aussieht – die Beschäftigung an sich macht sehr viel Freude. Nimm dir einen großen Malblock und zeichne mit der anderen Hand als mit der Schreibhand. Genieße die Farben und Formen und staune über die Leichtigkeit, mit der der Stift oder Pinsel über das Blatt gleitet. Frage zwischendurch das Kind immer wieder, was es braucht, wo es sich gerade befindet, was es am liebsten mag…

 

In Kontakt kommen durch aussprechen:

Um das innere Kind antworten zu lassen – und nicht den Verstand – ist es am besten, wenn du die Fragen und Antworten die du innerlich hörst, aussprichst. Du kannst viel unmittelbarer fühlen, ob dir ein Satz schwerfällt den du sagen möchtest oder ob du trotzig oder wütend reagierst. Du wirst feststellen, dass du die Stimmlage – je nachdem wer spricht – verändern wirst. Kinder sprechen nun mal mit einer höheren Stimme. So kannst du auch am Besten unterscheiden, wer den Dialog bestimmt. Versenke dich in diesen Dialog und erlaube dir, mit einer höheren Stimmlage zu antworten. Bereite dich darauf vor, dass du dich in dieser Arbeit auch klein fühlen wirst. Das ist alles in Ordnung – du bleibst in Kontakt mit deinem inneren Kind. 

Folgende Fragen können dich bei deinem inneren Dialog durch schreiben, zeichnen oder sprechen unterstützen:

  • Wie geht es dir?
  • Wie alt bist du?
  • Wo bist du?
  • Was tust du gerade?
  • Wie sieht der Raum aus in dem du bist?
  • Ist noch jemand anderer da?
  • Was hörst du?
  • Was riechst du?
  • Hörst du jemanden etwas sagen? Und was?
  • Was fühlst du?
  • Was brauchst du?
  • Was brauchst du von mir?
  • Was möchtest du machen?
  • Du bist…( traurig, wütend, ängstlich)  weil?
  • Was ist passiert?
  • Was hat man zu dir gesagt?
  • Wie fühlst du dich?
  • Wie kann ich dir helfen?
  • ( weitere eigene Fragen)

 

Wenn das Kind anfängt zu erzählen, dann hör erstmal aufmerksam zu, sei geduldig und lasst euch Zeit. Nimm es in den Arm wenn es in den Arm genommen werden möchte. Tröste es, gib ihm das Gefühl, der wichtigste Mensch in deinem Leben zu sein. Respektiere seine Wünsche und führe sie auch aus. Wenn es spielen will, dann spiel mit ihm! Alles kannst du – entweder mit deinen inneren Bildern, oder auch im realen Leben – ausleben. Finde Dinge, die das Kind sehr gerne macht – entdecke deine Spielfreude! Das ist der sicherste weg um Vertrauen in deine Fähigkeiten zu fassen – und dieses Vertrauen bildet das starke Fundament für dein Glück und deinen Erfolg – für was auch immer du dich entscheidest….